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07.10.2024

Mehr Laien-Beteiligung und klarer Standpunkt für Demokratie: Herbstvollversammlung des Diözesanrats

Abstimmung im Plenum beim Eichstätter Diözesanrat. Foto: Gabi Gess/pde

Auftakt zur Herbstvollversammlung des Eichstätter Diözesanrats am Freitag mit Bischof Gregor Maria Hanke. Foto: Bernhard Löhlein/pde

Der Eichstätter Diözesanrat hat bei seiner zweitägigen Herbstvollversammlung einstimmig einem bis 2026 umzusetzenden Fahrplan zugestimmt, der eine breitere Beteiligung von Laien an Entscheidungen der Bistumsleitung ermöglichen soll.  In Zusammenarbeit mit anderen diözesanen Gremien soll ein „Eichstätter Partizipationsmodell“ erarbeitet werden. Eine breite Mehrheit der knapp 40 Delegierten des höchsten Laiengremiums stimmte außerdem dafür, sich rechtzeitig vor den Pfarrgemeinderatswahlen in zwei Jahren Gedanken über eine Satzungsänderung zu machen, die schwarz auf weiß klarstellt: Zugehörigkeit zu Organisationen oder Parteien mit völkisch-nationalistischem, rassistischen, antisemitischen, antidemokratischen Positionen und Mitarbeit in einem kirchlichen Gremium schließen sich aus.

Bereits zum Auftakt des zweitägigen Treffens im Bistumshaus Schloss Hirschberg hatte Bischof Gregor Maria Hanke deutlich gemacht, dass er in Sachen Laien-Mitbestimmung keinerlei Berührungsängste habe, sondern schon seit Jahren dafür plädiere, auf die Zukunft hin neue Formen der Partizipation zu finden. Für den Eichstätter Diözesanrat war nicht zuletzt der vor rund zwei Jahren veröffentlichte Zukunftsplan des Bistums mit weitreichenden Sparmaßnahmen ein Anlass gewesen, mehr Mitentscheidungsmöglichkeiten einzufordern. Vor dem Hintergrund dramatisch zurückgehender Ressourcen würden die Fragen: „Wo setzen wir Prioritäten? Wo müssen wir einsparen? Wie setzen wir das Geld in sinnvoller Weise ein?“ immer wichtiger, argumentierte Diözesanratsvorsitzender Christian Gärtner. „Wir wollen mehr Verantwortung haben, uns aber auch mehr in Verantwortung nehmen lassen.“ Der Diözesanrat sucht dabei den Schulterschluss mit weiteren kirchlichen Gremien und führt bereits Gespräche, die zur Bildung einer Arbeitsgruppe führen sollen, in der auch Mitglieder von Diözesansteuerausschuss, Priesterrat und Domkapitel sowie Vertreterinnen und Vertreter des Bischöflichen Ordinariats mitwirken. Am Ende soll ein Beteiligungsmodell stehen, das rechtlich fundiert und praktikabel ist.

Ein „Eichstätter Alleingang“ solle es aber nicht sein, wünschte sich der Bischof auf dem Hirschberg. Der Vorstand des Diözesanrats hat bereits Gespräche mit Vorstandskolleginnen und -kollegen in ganz Bayern geführt. Als Orientierung dient das seit Jahren etablierte „Rottenburger Modell“, zu dem der Diözesanrat zeitnah einen Studientag anbieten möchte.

Im Studienteil der Herbstvollversammlung ging es diesmal, nicht zuletzt vor dem Hintergrund der Landtagswahl in drei ostdeutschen Bundesländern, um das Thema „Christen für Demokratie und Menschenwürde“. Diözesanrat Florian Siegmund fasste zunächst die Erklärung der Deutschen Bischöfe von Februar diesen Jahres, „Völkischer Nationalismus und Christentum sind unvereinbar“, zusammen. Ein Fazit daraus laute: Im konkreten Fall stets das Gespräch suchen und herausfinden, wo die betreffende Person steht. Vertritt sie offensiv und aktiv demokratiefeindliche Thesen? Kandidiert sie für Ämter? Äußert sie rassistische Parolen auf Social Media?

„Dünnes Eis“ könne dies manchmal sein, meinten einige Diözesanratsmitglieder in der Aussprache. Was ist, wenn eine Partei in einem Bundesland als gesichert rechtsextrem, in einem anderen nur als Verdachtsfall eingestuft ist? Wer entscheidet letztlich über den Ausschluss aus einem Pfarrgemeinderat? Ist dies Aufgabe der seit langem bestehenden diözesanen Schiedsstelle?  Als Grund für den Ausschluss nennt die Satzung bislang ganz allgemein „schwerwiegende Gründe“. Alle, die sich näher für das Thema interessieren, wies der Geschäftsführer des Diözesanrats, Richard Ulrich, auf das „Kompetenzzentrum Demokratie und Menschenwürde der Katholischen Kirche Bayern“ (www.kdm-bayern.de) hin. Es stellt sein Bildungs-, Vernetzungs- und Beratungsangebot kirchlichen Gremien, Verbänden und Einrichtungen zur Verfügung.

Beim Tagesordnungspunkt „Stand der AG Digitalisierung“ gab Diözesanrat Roland Schwab bekannt, dass das Gremium in der von ihm angestoßenen Arbeitsgruppe nach Gesprächen mit der Bistumsleitung kürzertrete. „Wir werden inhaltlich noch mitgestalten, aber die Regie wird das Ordinariat alleine führen.“ Auf einen Erfolg mit Wermutstropfen kam Ulrich zu sprechen: In der Frühjahrsvollversammlung hatte der Diözesanrat einen Antrag von Kolping auf bessere Bezuschussung von Familienmaßnahmen verabschiedet. Zwischenzeitlich sei zwar die Summe im Haushalt von 15.000 auf 25.000 Euro erhöht worden, dafür aber die Gewährung der vollen Zuschusssumme für Kinder an die Bedingung geknüpft worden, dass die Maßnahme in den diözesanen Häusern Hirschberg, Pfünz oder Habsberg stattfindet. Zudem soll die Bezuschussung erst jeweils Ende des Jahres erfolgen, was, so die Klage mehrerer Räte, für Planungsunsicherheit vor Ort sorge und „ein schlechtes Signal“ für die Pastoral sei. Argumente, die der an beiden Tagen anwesende Generalvikar Michael Alberter nachvollziehen konnte.

Die nächsten Termine

Samstag, 12. Oktober
"Nacht der offenen Kirchen" in Neumarkt
Ort: Münster St. Johannes, Hofkirche und Christuskirche
Veranstalter: KEB Neumarkt-Roth-Schwabach, Evangelisches Bildungswerk NAH, Evangelisches Dekanat Neumarkt, Stadtkirchenprojekt Neumarkt
Mittwoch, 16. Oktober
19.00 Uhr
Bibel-Teilen
Ort: Pfarrheim St. Willibald Woffenbach
Veranstalter: Pfarrverband Neumarkt-West
Donnerstag, 17. Oktober
20.00 Uhr
Online-Schulung Öffentlichkeitsarbeit: Canva für Fortgeschrittene
Ort: ONLINE
Veranstalter: Katholische Erwachsenenbildung Neumarkt-Roth-Schwabach mit EBW Schwabach
Freitag, 18. Oktober
Gruppenleiterschulung 1 & 2
Ort: Diözesanjugendhaus Habsberg
Veranstalter: Katholische Jugendstelle Neumarkt
Sonntag, 20. Oktober
09.00 Uhr
Diözesan-Landvolktag 2024
Ort: Pfarrkirche St. Georg Holnstein
Veranstalter: Katholischer Landvolkbewegung (KLB) im Bistum Eichstätt
10.30 Uhr
Kindergottesdienst - Familie
Ort: Hofkirche Neumarkt
Veranstalter: Pfarrei Zu Unserer Lieben Frau Neumarkt
11.00 Uhr
Kindergottesdienst - Familien
Ort: Münster St. Johannes Neumarkt
Veranstalter: Pfarrei St. Johannes Neumarkt
Montag, 21. Oktober
19.15 Uhr
Missionserfahrung in Peru
Ort: Pfarrheim Charité
Veranstalter: Pfarrei Pölling
Dienstag, 22. Oktober
09.00 Uhr
Bibel-Teilen
Ort: Pfarrheim Heilig Kreuz
Veranstalter: Pfarrei Heilig Kreuz
Mittwoch, 23. Oktober
14.00 Uhr
„Eine Reise nach/durch Israel“ - Senioren-Nachmittag
Ort: Kath. Pfarrsaal der Hofkirche
Veranstalter: Katholische Kirche Neumarkt - Projektbüro "Stadtkirchenkonzept Neumarkt"
Sonntag, 27. Oktober
11.00 Uhr
Kleinkinder-Wortgottesdienst
Veranstalter: Pfarrei St. Johannes Neumarkt
17.00 Uhr
Gedenk-Konzert zu Ehren der Lauterhofener Korea-Missionare
Ort: Pfarrkirche St. Michael Lauterhofen
Veranstalter: Pfarrverband Lauterhofen
Montag, 28. Oktober
20.00 Uhr
Bibel-Teilen
Ort: Jugendhaus St. Johannes
Veranstalter: Pfarrei St. Johannes Neumarkt
Samstag, 02. November
09.00 Uhr
Offener Auszeit-Tag für Frauen - Dankbarkeit
Veranstalter: Kolping-Erwachsenenbildungswerk im Bistum Eichstätt
18.00 Uhr
Hubertusmesse im Münster
Ort: Münster St. Johannes Neumarkt
Veranstalter: Pfarrei St. Johannes Neumarkt
Sonntag, 03. November
08.30 Uhr
Kinderkirche
Ort: Filialkirche St. Walburga Holzheim
Veranstalter: Pfarrverband Neumarkt-West
10.00 Uhr
Kinderkirche
Ort: Pfarr- und Jugendheim Heilig Kreuz
Veranstalter: Pfarrverband Neumarkt Hofkirche-Hl. Kreuz-Pelchenhofen