Stolpersteine in Neumarkt und Sulzbürg für Opfer des NS-Regimes

Neumarkt/Sulzbürg (dbnm) - Am Dienstag, 5.11.2019, werden in Neumarkt und in Sulzbürg durch den Künstler Gunter Deming weitere Stolpersteine verlegt, die an jüdische Opfer der NS-Herrschaft erinnern sollen.

Die beiden Kirchen mit ihren Bildungswerken, Medienvertreter, Lehrkräfte des Ostendorfer-Gymnasium, Vertreter der Stadt Neumarkt sowie einige Einzelpersonen haben sich 2015 zu einer "Initiative Stolpersteine" zusammengeschlossen, um dem Gedenken an die zahlreichen Opfer der nationalsozialistischen Terrorherrschaft aus dem landkreis Neumarkt eine Form zu geben. Auch das katholische Dekanat Neumarkt bringt sich in die Arbeit der Initiative mit ein. Dekanatsreferent Christian Schrödl sitzt mit am Tisch, wenn über die Auswahl von Personen für die Verlegung neuer Steine, die Organisation von zusätzlichen Bildungsveranstaltungen oder die Verteilung von Spendengeldern entscheiden wird.

2016 bis 2018 wurden alleine in Neumarkt 24 quadratische Gedenktafeln aus Messing verlegt, um an Juden zu erinnern, die nach 1938 diskriminiert, verfolgt, in Haft genommen, deportiert und ermordet wurden. Acht Stolpersteine wurden vom Demnig in Sulzbürg verlegt: Für die damalige jüdische Synagoge und für Frauen und Männer, die wegen der Verfolgungen und Deportationen den Ort verlassen mussten. Die zahlreichen biographischen Details hatten in den letzten Jahren die Sprecherin der Initiative Stolpersteine, Prof. Dr. Heide Inhetveen, und andere Mitglieder der Gruppe sowie zahlreiche Oberstufenschüler des Ostendorfer-Gymnasiums in mühevoller Kleinstarbeit recherchiert.

Der Künstler Gunter Deming verlegt seit 1992 an denjenigen Orten kleine Gedenksteine, wo NS-Opfer ihren letzten selbstgewählten Wohnort hatten. Inzwischen wurden in 24 Ländern Europas über 70.000 Messingtafeln in den Gehsteig eingelassen, um wenigstens die Namen der Menschen wieder in Erinnerung zu rufen und deren Schicksale öffentlich zu machen.

Frank Präger informiert über Jakob Hirsch Neustädter und dessen Frau Kathi. Für sie werden in Neumarkt vor der Bahnhofstraße 9 zwei Stolpersteine verlegt. Deren Kinder Kurt und Lotte haben die Shoa überlebt. In den Gehsteig sollen für sie zwei Platzhalter eingesetzt werden.

Am 5.11.2019 werden von 14:30 bis 15:30 Uhr in Neumarkt Stolpersteine verlegt für Jakob Hirsch und Kathi Neustädter (Bahnhofstraße 9) sowie für Julius Neustädter (Schützenstraße 5). In Sulzbürg findet die Verlegung für Siegfried und Martha Neustädter von 16 bis 16:30 Uhr vor dem Gebäude Hinterer Berg 14 statt.