König Fußball? - Ein Impuls für den Alltag

"König Fußball regiert die Welt." – So ist es immer, wenn irgendwo auf diesem Globus die Fußball-Weltmeisterschaft stattfindet. In Medien und Internet geht dreht sich dann alles um das runde Leder, bei Kindern sind die Sammelbilder mit den großen Stars hoch im Kurs, zig Millionen Bundestrainer kommentieren in der Republik von früh bis spät das Geschehen, dazu Fan-Meilen, Fan-Artikel, Fan-Kleidung, alles schwarz-rot-gold. Ob das heuer auch so ist, wenn an diesem Sonntag die Weltmeisterschaft in Katar eröffnet wird? Public Viewing im Biergarten ist in trüben Herbst- und Wintertagen kaum denkbar. Noch nie fand an meinem Geburtstag im Dezember ein WM-Finale statt. Dazu kommen noch Boykott-Aufrufe wegen der Menschenrechts-Situation und der Ausbeutung von Arbeitern im Gastgeber-Land. Wie soll da WM-Euphorie aufkommen?

An diesem Sonntag beginnt nicht nur das Turnier, sondern begehen wir Katholiken das Christkönigfest und bringen damit zum Ausdruck: Jesus Christus und seine Frohe Botschaft sollen unser Leben und unser Miteinander bestimmen. Zu Pilatus, seinem Richter, sagte Jesus aber: "Mein Reich ist nicht von dieser Welt." Macht, Einfluss, Werbeeinnahmen, Klicks und Likes spielen für ihn keine Rolle. Worum es ihm wirklich ging, zeigte uns ausgerechnet eine Königstochter, nämlich die heilige Elisabeth, an die wir am 19. November ganz besonders denken. Mit 24 Jahren starb sie, isoliert von ihrer fürstlichen Familie, als arme und ausgezehrte Spitalschwester, die rund um die Uhr für Arme und Leprakranke da war. Durch ihre aufopferungsvolle Fürsorge wurde sichtbar, was wirklich wichtig ist: Dass die Liebe unter den Menschen immer mehr wachsen kann und sich unsere Welt zu mehr Menschlichkeit und Fairness entwickelt. Ist  nicht auch diese Fußball-WM eine Einladung, einmal wieder zu hinterfragen, welche Könige mich regieren und wem ich alles meine Zuwendung und Fürsorge schenken will?       

Dekanatsreferent Christian Schrödl, Neumarkt/Habsberg

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