Impuls für den Alltag: Füreinander zum Segen werden

Neumarkt (dbnm) - Katholische und evangelische Seelsorger bieten in der Neumarkter Presse und auf dieser Dekanatshomepage alle zwei Wochen kurze Impulse dazu, das eigene Leben mit dem christlichen Glauben zu gestalten.

Füreinander zum Segen werden

14 Tage häusliche Quarantäne: „Nun ja, fürs erste ist noch etwas in der Gefriertruhe und im Kühlschrank. Aber Essen für fünf Familienmitglieder, da schwinden die Vorräte, wie Brot und Milch geschwind. Und der Hund soll ja auch nicht unter der Quarantäne leiden und jeden Tag Gassi gehen.“ Im ersten Moment sind die Fragen im Hinblick auf die tägliche Versorgung der Lieben so groß wie die Sorge um die Gesundheit. Doch schon am ersten Abend klingelt es an der Tür, eine freundliche Bekannte bietet sich an einzukaufen, und der Hund müsse doch auch raus. Freundinnen, die von dem neuen „Status“ erfahren, schreiben Nachrichten, schicken aufmunternde Videos, Filmempfehlungen und Buchtipps, damit die Zeit nicht zu lange wird. Das sind Lichtblicke der Mitmenschlichkeit und Freundschaft, wenn die Decke auf den Kopf zu fallen droht.

Der Apostel Paulus schreibt in der Bibel: „Einen fröhlichen Geber hat Gott lieb.“ Spenden haben in dieser Krisenzeit allgemein Konjunktur. Manches habe ich neu schätzen gelernt: meine Familie, die Bewegungsfreiheit, das Zuhause, unser Essen und den Gottesdienst, den ich auch online mitfeiern kann. Eine fröhliche Geberin hat Gott lieb. Das stellt Paulus schlicht so fest. Vielleicht hat er es auch erlebt: Menschen, die Zeit, Geld oder Mitgefühl mit anderen teilen, werden fröhlich.

Gott liebt aus meiner Sicht jeden Menschen. Aber ich kann mir vorstellen, dass Gott sich mit jedem Menschen freut, der teilt, was ihm geschenkt ist: Aufmerksamkeit, Freundschaft, Treue, Geld und ja, auch Bewegungsfreiheit. Der Priester Lothar Zenetti schreibt: „Gott, sende uns, lass uns dein Segen sein, lass uns versuchen, zu helfen, zu heilen und unser Leben –wie das Brot- zu teilen, lass uns ein Segen sein.“

Jede und Jeder hat Chancen Andere glücklich zu machen und selbst dadurch fröhlich zu werden. Gott sei Dank.

Dekanin Christiane Murner, Evangelisches Dekanat Neumarkt