Geistlicher Tagesimpuls: Unterwegs zur ewigen Hausgemeinschaft

Neumarkt (dbnm) - Jesus Christus lädt dazu ein, auch "steinige Wege" anzunehmen und zu gehen. Dies erläutert Barbara Wittmann, Religionslehrerin im kirchlichen Dienst und stellvertretende Vorsitzende des Dekanatsrats Neumarkt, in ihrem Impuls zum Tag.

Zur ewigen Hausgemeinschaft

(Joh 14,1—6) 

Im heutigen Tagesevangelium (Joh 14,1—6) lesen wir, wie Jesus seine Jünger auf das vorbereitet, was auf ihn und sie alle zukommt. Er spricht davon, dass es im Hause seines Vaters viele Wohnungen gibt, aber der Weg dorthin nur über ihn geht. Heute würde Jesus es vielleicht mit den Worten von Xavier Naidoo sagen: „Dieser Weg wird kein leichter sein, dieser Weg wird steinig und schwer. Nicht mit vielen wirst du dir einig sein, doch dieses Leben bietet so viel mehr.“ Ihr werdet Ärger haben, ihr werdet ausgestoßen und verlacht. Doch wenn ihr durchhaltet, dann bekommt ihr das größte Geschenk, das ihr erhalten könnt: ewige Gemeinschaft mit Gott, ewige Hausgemeinschaft mit ihm. 

Wie nahe man sich in Hausgemeinschaften sein kann, haben viele von uns in den letzten Wochen intensiv spüren können. Uns wurde aber auch bewusst, wie groß die Sehnsucht nach Gemeinschaft sein kann. Scheinbar brauchen wir, um die Bedeutung von Geborgenheit, Nähe, Liebe zu erfahren, immer wieder einen schweren, steinigen Weg (der Distanz), um all das mehr wertschätzen zu können.

Auch die Jünger Jesu müssen diese Erfahrung machen. Manchmal mehr, manchmal weniger, manchmal scheinen sie ihren Glauben an Jesus zu verloren zu haben. Doch Jesus gibt ihnen immer wieder die Chance, mit ihm auf dem Weg zu bleiben. Die Jünger müssen sogar die eine Durststrecke der Sehnsucht ganz ohne ihn gehen. Sie lernen, wie schmerzlich es ist, mit einem geliebten Menschen auf Distanz zu sein.

Wer auch auf den steinigen Wegen des Lebens mit Jesus geht, ihm vertraut und an ihn glaubt, der darf sich gewiss sein: Uns ist die ewige (Haus-) Gemeinschaft mit unseren Lieben und dem Vater im Himmel zugesagt. Sollten die Wege zu steinig und schwer für uns sein, dürfen wir vertrauen: Jesus gibt uns immer wieder neue Chancen, unser Ziel zu erreichen.

Barbara Wittmann, Religionslehrerin im kirchlichen Dienst, Berching

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