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17.11.2020

Firmung in Corona-Zeiten: Beitrag der Eichstätter Kirchenzeitung

Foto: Peter Weidemann, in: pfarrbriefservice.de

Neumarkt/Eichstätt - Corona wirbelt den Firmplan in der Diözese Eichstätt kräftig durcheinander. Die Kirchenzeitung beleuchtet in einem eigenen Beitrag, mit welchen Problemen die Pfarreien vor Ort zu kämpfen haben.


Gottes Geist kennt keine Quarantäne ... aber Corona wirbelte den Firmplan kräftig durcheinander / Noch immer viele Feiern

Viele Familien, die einen angehenden Firmling in ihrer Mitte haben, warten schon gespannt auf den Firmplan der Diözese Eichstätt, stimmen oft sogar ihre Urlaubsplanung darauf ab. Auch heuer erschien die Liste pünktlich zu Jahresbeginn: 64 Firmgottesdienste, fast die Hälfte der Termine konzentriert auf den Wonnemonat Mai, zwei einsame „Nachzügler“ im Oktober. Gekommen ist es ganz anders: Allein im November finden heuer an die 40 Firmungen statt, weit bis in den Advent hinein werden weitere folgen. Meist in kleinen Gruppen, meist mit dem Ortspfarrer oder Kaplan als Firmspender.

Im März waren die Firmungen die Bischof Gregor Maria Hanke und eine Reihe weiterer von ihm beauftragter Geistlicher spenden sollten, coronabedingt zunächst bis Ende Mai ausgesetzt worden. Ende April wurden dann sämtliche Firmungen bis Jahresende abgesagt. Jedoch konnten die Pfarreien, nachdem wieder Gottesdienste stattfinden durften, beim Bischof einen Antrag auf Erteilung einer Firmbefugnis stellen. Voraussetzung: Die Vorbereitung auf den Empfang des Sakraments musste bereits abgeschlossen oder kurz vor Abschluss sein. Die meisten Pfarreien im Bistum haben ein solches Gesuch eingereicht. Denn nach Auskunft des Generalvikariats konnten bereits etwa zwei Drittel der für 2020 geplanten Firmungen durchgeführt werden, „etwa ein Drittel der Firmungen wurde nicht beantragt.“ Die Liste des Generalvikariats ist ellenlang und enthält etwa 175 Einzeltermine.

Erst mal abwarten?

Unter den ersten Seelsorgern, die das Sakrament heuer im Bistum spendeten, war Pfarradministrator Christoph Sommer, der im Juli in Schelldorf, auf drei Feiern verteilt, 31 Jugendliche firmte. „Wir haben eine sehr große Kirche“, erklärt er, warum vergleichsweise große Gruppen gebildet werden konnten. Mit dem Nachbarpfarrer sei er sich einig gewesen, dass abwarten wenig bringe, meint Sommer: „Es war ja fraglich, ob es im Herbst besser wird.“ Einig mit vielen Mitbrüdern ist er sich auch in der Rückschau. Die „kleinen“ Firmungen hätten einen intensiveren und direkteren Kontakt mit den Firmlingen erlaubt, meint der Geistliche, der kraft seines Amtes als Dekanatsjugendseelsorger bereits 2019 zum Kreis der Firmspender gehörte.

Christoph Wölfle, Pfarrer in Mörnsheim, war als früherer Bischofssekretär bereits bei zahlreichen Firmungen im Einsatz. Selbst hat er das Sakrament aber noch nicht gespendet. Erstmals tut er dies am Samstag, 14. November, in Mörnsheim. Die zweite Firmung hält er am 12. Dezember, die dritte dann im März 2021. Bisher waren die Jugendlichen der Pfarrei Mörnsheim  traditionell im Eichstätter Dom gefirmt worden. 

Nach den Sommerferien hatte Wölfle alle Firmlings-Eltern per E-Mail kontaktiert und Terminvorschläge erbeten – mit unterschiedlicher Resonanz. Wünschten sich die einen eine möglichst baldige Feier, wollten die anderen so lange wie möglich abwarten. So kristallisierten sich drei Termine heraus. Kurz vor dem zweiten Lockdown, Ende Oktober, hatte es, mit Abstand und Maske, eine gemeinsame Katechese für alle Firmlinge als Vorbereitung gegeben.

Im Pfarrverband Hilpoltstein hatten sich Geistliche jeden Alters zusammengetan, um im September und Oktober acht Gottesdienste für insgesamt 55 Firmlinge anzubieten – von Ruhestandspfarrer Richard Distler über Stadtpfarrer Franz Josef Gerner und Pfarrkurat Pater Witold Szamburski bis zu Kaplan Korbinian Müller. Letzterer hatte während des ersten 

Lockdowns sämtliche Firmbewerber angerufen und sich mit ihnen beraten, „wie wir’s machen könnten“. Im Nachhinein „haben wir ein gutes Zeitfenster erwischt“, freut sich Müller, „weil gerade Vieles ging“, ehe der zweite Lockdown kam. Als Beispiel für den individuellen Charakter der Gottesdienste nennt Müller die musikalische Gestaltung. Ob Jahrsdorf oder Meckenhausen, „es gibt ja in allen Ortsteilen eigene Bands oder Gruppen“, weiß der Kaplan. Klar, dass diese dann auch den Gottesdienst der Firmlinge ihres Dorfs umrahmten.

„Beides ist berechtigt“

Groß und imposant oder klein und ganz persönlich? „Für mich haben beide Feiern ihre Berechtigung“, findet die Hilpoltsteiner Gemeindereferentin Helga Lang, zu deren Aufgaben auch die Firmvorbereitung gehört. „In der großen Gruppe erleben die Kinder viele junge Menschen, die miteinander Gottesdienst feiern und sich als Christen bekennen, also eine junge Kirche. Wenn dann noch der Bischof als Firmspender kommt, zeigt es den Kindern die Bedeutsamkeit des Firmsakramentes. In kleinen Gruppen hingegen ist es möglich, die Kinder zum Beispiel in der Predigt mit ihrem Namen anzusprechen und alle können bei der Gottesdienstgestaltung mitwirken.  Häufig ist in Kleingruppen auch die Aufmerksamkeit gesammelter. Wenn Firmlinge eine gute Beziehung zu ihrem Heimatpfarrer oder Kaplan haben, ist die Spendung eines Sakraments natürlich für beide Seiten ein besonderer Moment.“

Francesco Benini ist gerade dabei, so eine Beziehung aufzubauen. Erst im September hat er seine neue Pfarrstelle in Berching angetreten und freut sich, dass ihm die Firmung rasch Gelegenheit gibt, junge Leute aus seinem künftigen Wirkungsort persönlich kennenzulernen. Was die Firmtermine betrifft, hat Benini gleich Nägel mit Köpfen gemacht, um die Firmung noch zu vollenden, bevor sich im Januar der nächste Jahrgang auf den Weg macht. 

„Genau in den Alltag“

Sieben Firmtermine sind heuer noch zwischen 23. November und 4. Dezember vorgesehen, darunter auch Abendgottesdienste an Werktagen. Doch „wie soll man da anschließend feiern, wenn die Patin am nächsten Tag arbeiten muss?“ Solche Eltern-Fragen bleiben angesichts Beninis Zeitplan nicht aus und er kann sie auch nachvollziehen. Aber letztlich gehe es „nicht um die äußere Feier, sondern um den inneren Vollzug“. Vielleicht könne das Fest in seiner reduzierten Form sogar eine neue Tiefe schaffen: „Dieser Geist Gottes möchte auch in dieser verrückten Corona-Zeit wirken, möchte Mut machen, die Verzagtheit aufzubrechen. Darum finde ich es wichtig, die Firmung nicht auf den Sankt Nimmerleinstag zu verschieben. Der Geist Gottes lässt sich nicht auf den Sommer beschränken.Er kommt genau in den Alltag rein.“

 Gabi Gess


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Veranstalter: Pfarrei St. Johannes Neumarkt
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Vorabendmesse Maria Himmelfahrt
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