Firmlinge packten mit an: Neumarkter Münsterkrippe zeigt Flucht nach Ägypten

Neumarkt (dbnm) - Die barocke Ganzjahres-Krippe im Neumarkter Münster St. Johannes zeigt zur Zeit die Flucht der Heiligen Familie. Diesmal unterstützen Firmlinge aus der Münsterpfarrei Krippenpfleger Josef Wittmann bei der Gestaltung der Szene.

Zum Firmkonzept in St. Johannes gehört es, verschiedene Bereiche des pfarrlichen Lebens kennenzulernen. Sarah Kürzinger, David Dorr und Conner Winkler haben sich dafür entschieden, hinter die Kulissen der Münsterkrippe zu schauen und beim Umbau der Bilder mitzuhelfen. Besonders schwer war es, schilderte der Krippenpfleger, die Muttergottes auf dem Kirrchenesel zu befestigen. Die Firmlinge hätten dies aber mit Geduld, Begeisterung und vereinten Kräften gut hinbekommen.

Die Fluchtszene hat spätestens seit dem Migrationsjahr 2015 auch in der Münsterkrippe eine besondere Bedeutung. Maria, Josef und Jesus teitlen das gefährliche Schicksal immer noch mit vielen tausend Flüchtenden dieser Tage. Josef aus Nazareth nahm nach biblischer Überlieferung auf Anraten des Engels das neugeborene Kind und seine Mutter und brachte sie nach Ägypten in Sicherheit vor König Herodes. Auch nach Neumarkt sind 2015 zahlreiche Eltern ebenfalls mit ihren kleinen Kindern gekommen, erinnerte Wittmann.

In der Münsterkrippe wird die heilige Familie von einem Engel begleitet, der dort nicht mit Flügeln, sondern, sondern - wie im Barock üblich - als Herold in prunkvoller Kleidung auftritt. Seine Kleidung ist im barocken Theater aus den römischen Offizierkostümen entstanden. Die dargestellte Szene ist nun bis Anfang März  im Münster zu sehen. Die Anfänge der Krippe reichen bis ins Jahr 1622 zurück, als Jesuiten, von Amberg kommend, in Neumarkt wirkten. Dazu gehörten von Anfang an auch solche Krippenfiguren im "Jesuitenmaß", also etwa einen Meter groß.