Die Liebeserklärung Jesu: Impuls zum 6. Sonntag der Osterzeit

Neumarkt/Möning (dbnm) - Ulrich Schnalzger ist seit letztem Jahr Pfarrer in Möning. In seinem geistlichen Wort vertieft er das aktuelle Sonntagsevangelium und geht der Frage nach, was es heißt, mit Jesus in Liebe verbunden zu sein.

Die Liebeserklärung Jesu

(Joh 14,15—21)

Obwohl das Sonntagsevangelium (Joh 14,15–21) diesmal so kurz ist, kommt das Wort „lieben“ gleich fünfmal darin vor. Diese Liebeserklärung hat Jesus kurz vor seinem Leidensweg abgegeben - für die Zeit, in der er nicht mehr auf Erden unter ihnen ist. Seine Jünger werden sich ziemlich allein gelassen fühlen. Zeiten der Trennung sind besonders schwer.

Doch Jesus will nicht einfach nur Lippenbekenntnisse. Denn den „Himmel auf Erden“ kann es immer nur kurzfristig geben, und die Ernüchterung im Alltag ist mitunter schmerzlich. Bei einem Liebespaar stimmt etwas nicht, wenn es zwar immer wieder tolle Liebes-Erklärungen, im Alltag dagegen wenig Rücksichtnahme, keinerlei Aufmerksamkeiten und auch nie Blumen gibt. Wer wirklich liebt, der wird sowieso immer danach streben, möglichst das zu tun, was den anderen glücklich macht.

Jesus verspricht seinen Jüngern und uns noch etwas: „Wer meine Gebote hat und sie hält, der ist es, der mich liebt.“ Es heißt nicht: „Wenn ihr mich liebt, müsst ihr meine Gebote halten, sondern wenn ihr mich liebt, werdet ihr meine Gebote halten.
Worum wir uns also bemühen müssen, ist zuerst die Liebe.
Jesus will uns also sagen: Wenn du mich liebst, wenn du dich auf dieses große Wagnis einlässt und dich jeden Tag um diese Liebe mit Ausdauer kümmerst, dann kommst du auch zum Ziel. Du wirst mit dem Beistand des Heiligen Geistes die Liebe Gottes spüren dürfen und du wirst mit den Augen der Liebe sehen. Statt der dicken Luft dieser Welt weht dann für dich der frische Wind Gottes!

Beten wir ob morgens, abends, zum Essen, wenn wir froh oder traurig sind – halten wir Kontakt zu Jesus, der uns helfen will, in der Wahrheit und seiner Liebe zu leben.
Bitten wir Jesus ehrlich, dass er uns an die Hand nimmt, und so führt er uns auf den Weg der Hoffnung und der Liebe.

Pfarrer Ulrich Schnalzger, Möning

Zuletzt veröffentlichte Impulse:

15.5.2020 - Pfarrer Andreas Grell, Neumarkt: "Ein Freund fürs Leben"

14.5.2020 - Daniel Schütz, Gemeindereferent, Neumarkt: "Aus Liebe achtsam sein"

13.5.2020 - Pfarrer Gerhard Ehrl, Lauterhofen: "Gemeinsam ... ringen"

12.5.2020 - Regine Schneider, Seniorenpastoral: "Vergissmeinnicht"

11.5.2020 - Pfarrer Michael Murrner, Neumarkt: "Ich bin Mensch!"

10.5.2020 - Pfarrer i.R. Clemens Bombeck, Neumarkt: "Habt keine Angst!"

8.5.2020 - Barbara Wittmann, Religionslehrerin i.K.: "Zur ewigen Hausgemeinschaft"

7.5.2020 - Klaus Schubert, KEB Neumarkt: "Habt Vertrauen und brecht auf!"

6.5.2020 - Dekan Elmar Spöttle, Habsberg: "Die Wahrheit tun"

5.5.2020 - Jugendreferent Stephan Götz: "Auf Mutmacher hören"

4.5.2020 - Dekanatsreferent Christian Schrödl: "Mehr als nur Dienst nach Vorschrift"

3.5.2020 - Dekanin Christiane Murner, Neumarkt: "Was sollen wir tun?"

30.4.2020 - Pfarrer Martin Hermann, Neumarkt: "Neues entdecken"