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13.10.2023

Caritas erfährt zunehmend verdeckte Armut – Kreisstellen helfen Betroffenen

Foto: pixabay

Immer mehr Menschen leben in verdeckter Armut. Darauf macht der Caritasverband für die Diözese Eichstätt anlässlich des Internationalen Tages zur Beseitigung der Armut am 17. Oktober aufmerksam. „Verdeckte Armut liegt vor, wenn Menschen nicht die ihnen zustehenden existenzsichernden Leistungen in Anspruch nehmen. Das betrifft vor allem Bürgergeld, Sozialhilfe, Grundsicherung, Wohngeld und den Kinderzuschlag“, erklärt Bernhard Gruber, Sozialarbeiter bei der Caritas-Kreisstelle Ingolstadt und Sprecher für die Allgemeine Sozialberatung der Caritas im Bistum Eichstätt. „Wir stellen fest, dass dieses Phänomen steigt, weil das ganze soziale System immer komplexer wird und viele Leute immer weniger durchblicken“, so Gruber. Gesicherte Daten über die Anzahl der Betroffenen gebe es nicht. „Sicher ist nur: Die Dunkelziffer der verdeckten Armut ist hoch.“

Laut Gruber gibt es unter den Menschen in verdeckter Armut drei Gruppen: zum einen solche, die nicht über ihren Anspruch auf eine Sozialleistung Bescheid wissen. Die größte Gruppe sei jene, die zwar über ihren Anspruch Bescheid weiß, diesen aber nicht geltend machen könne. „Das liegt einerseits daran, dass vieles nur noch online geht, die Betroffenen dies aber nicht können, andererseits Ämter und Behörden seit der Coronazeit schlechter erreichbar sind als zuvor“, erklärt der Sozialarbeiter. Viele seien zudem damit überfordert, Anträge auszufüllen und Unterlagen beizubringen. Um solchen Menschen zu helfen, hat die Caritas-Kreisstelle Ingolstadt extra eine Person für Formularausfüllhilfe in begrenzter Stundenzahl angestellt. „Sie ist auf zwei bis drei Wochen ausgebucht“, berichtet Gruber. Die dritte Gruppe seien Menschen, die Scham hätten, Sozialleistungen zu beantragen, nach dem Motto „Ich will dem Sozialstaat nicht zur Last fallen“ oder „Ich habe bisher immer alles selbst geschafft“.

Manchmal komme auch Unwissenheit und Scham zusammen. Ein typischer Fall hierfür, so Gruber, sei der einer alleinstehenden Rentnerin, deren Miete stark erhöht wurde. Sie wollte keine Grundsicherung beantragen, weil sie befürchtete, dass ihre Kinder zur Unterhaltszahlung herangezogen würden. „Das ist aber erst ab einem zu versteuernden Jahreseinkommen von 100.000 Euro der Fall“, informiert der Sozialarbeiter über einen Umstand, „den viele nicht kennen“. Viele Familien, die zwar ein durchaus gutes Einkommen haben, aber auch eine hohe Miete, „wissen zudem nicht, dass ihnen in bestimmten Fällen der Kinderzuschlag sowie Leistungen für den Schulbedarf, zum Mittagessen oder auch zur Zahlung von Vereinsbeiträgen zusteht“. Andere wüssten nicht über aufstockende Leistungen des Bürgergeldes Bescheid oder aber würden diese bewusst nicht in Anspruch nehmen, weil sie mit Ämtern nichts zu tun haben möchten.

„Auch erfahren wir immer wieder von Menschen, die Schulden aus dem Existenzminimum von 502 Euro Bürgergeld zahlen, obwohl es den Pfändungsschutz gibt“, teilt Gruber mit. Allen Betroffenen rät er, sich an die Dienste der Allgemeinen Sozialberatung bei den Caritas-Kreisstellen im Bistum Eichstätt zu wenden, um sich bei diesen beraten und helfen zu lassen. „Wir verstehen uns als Lobby für sie, helfen zum Beispiel auch bei Widersprüchen“, betont der Sozialarbeiter. Menschen, die Scham haben, Sozialleistungen in Anspruch zu nehmen, sagt er, dass es zwar sicherlich erstrebenswert sei, finanziell auf eigenen Beinen stehen zu wollen, „aber man darf hier auch keinen falschen Stolz zeigen“.

Caritas-Kreisstellen gibt es in Eichstätt, Herrieden, Ingolstadt, Neumarkt, Nürnberg-Langwasser, Roth und Weißenburg. Informationen im Internet finden sich unter www.caritas-kreisstellen.de.

Die nächsten Termine

Montag, 22. Juli
20.00 Uhr
Wegweisung - Stärkung - Halt
Veranstalter: Pfarrei St. Johannes Neumarkt
20.00 Uhr
Bibelteilen
Veranstalter: Pfarrverband Neumarkt-West
Dienstag, 23. Juli
Online-Seminar Öffentlichkeitsarbeit: Flyer/Plakate gestalten
Ort: ONLINE
Veranstalter: Katholische Erwachsenenbildung Neumarkt-Roth-Schwabach mit EBW Schwabach
Mittwoch, 24. Juli
14.00 Uhr
Sommerfest der Senioren
Ort: Neumarkt Pfarrhaus St. Johannes
Veranstalter: Pfarrei St. Johannes Neumarkt
Freitag, 26. Juli
18.30 Uhr
Samstag, 27. Juli
06.00 Uhr
Stadt-Wallfahrt zum Habsberg
Ort: Wallfahrtskirche Habsberg
Veranstalter: Pfarrei St. Johannes Neumarkt
16.00 Uhr
Pfarrfest in Ursensollen
Ort: Dorfplatz Ursensollen
Veranstalter: Pfarrverband Illschwang-Kastl-Ursensollen
18.00 Uhr
Vorabendmesse mit Fahrzeugsegnung
Ort: Pfarrheim St. Willibald Woffenbach
Veranstalter: Pfarrverband Neumarkt-West
Sonntag, 28. Juli
09.00 Uhr
Musikevent " Blech am Berg "
Veranstalter: Pfarrei St. Johannes Neumarkt
11.00 Uhr
Kinderkirche
Veranstalter: Pfarrei St. Johannes Neumarkt
13.30 Uhr
Sonntag, 04. August
18.30 Uhr
" CATCH "
Ort: Hofkirche Neumarkt
Veranstalter: Pfarrverband Neumarkt Hofkirche-Hl. Kreuz-Pelchenhofen
Montag, 05. August
19.00 Uhr
Ökumensiches Friedensgebet
Ort: Pfarrkirche St. Martin Pölling
Veranstalter: Ökumenischer Arbeitskreis Religionsfreiheit
Mittwoch, 07. August
15.00 Uhr
Trauercafé
Ort: Pfarrheim Kastl
Mittwoch, 14. August
09.30 Uhr
Kräuterbüschelbinden mit der KAB
Veranstalter: Pfarrverband Neumarkt Hofkirche-Hl. Kreuz-Pelchenhofen
18.30 Uhr
Vorabendmesse Maria Himmelfahrt
Ort: Pfarrkirche St. Willibald
Veranstalter: Pfarrverband Neumarkt-West
19.00 Uhr
Vorabendmesse Maria Himmelfahrt
Ort: Kapelle in Labersricht
Veranstalter: Pfarrverband Neumarkt Hofkirche-Hl. Kreuz-Pelchenhofen