Brot muss gebrochen werden: Gedanken zum Gründonnerstag
Waren Sie schon einmal in Frankreich im Urlaub? Was hat Ihnen dort am Besten gefallen? Ich war am meisten von dem frischen, leckeren Baguette angetan, das wir dort erhalten hatten. Dazu vielleicht ein leckerer Rotwein – mit Blick auf das Meer oder auf ein idyllisches Städtchen am Lande. Obwohl das einfache Baguette nur ein kleiner Teil des großen kulianrischen Angebots in Frankreich ist, kann es doch für vieles stehen: Für das tägliche Satt-Werden genauso wie für das heitere Genießen. Auf jeden Fall aber beiße ich nie von der ganzen Stange ab, sondern ich muss es brechen, bevor ich es essen kann. Brot muss also aufgeschnitten, gebrochen, geteilt werden, bevor wir es essen, schmecken und genießen, uns sättigen lassen können.
Es ist also eine ganz gewöhnliche Geste, die Jesus beim letzten Abendmahl mit seinen Jüngern vollbringt: Er bricht nach den damaligen Gepflogenheiten das Brot, bevor er es in die Runde reicht. Er lädt seine Freunde ein, es ihm gleichzutun, auch wenn er später nicht mehr unter ihnen weilt. Sie sollen künftig wie er das Brot brechen. Damit werden sie zeigen: Im Teilen und Hergeben liegt der tiefere Sinn des Brotes, nicht aber im Behalten und Hinunterschlingen. Jesus sagt zu seinen Jüngern übrigens auch, als er ihnen das Brot reicht: „Das ist mein Leib!“ Wenn ihr also zusammenkommt und das Brot brecht und verteilt, dann bin ich nicht nur in euren Erinnerungen gegenwärtig, sondern in dem, was ihr gemeinsam esst. Und so ist dieser Jesus: Er selbst will uns das „Brot des Lebens“ sein. Er selbst will gebrochen und zerteilt werden, damit alle davon satt werden können. Und so nimmt er schließlich den Tod am Kreuz auf sich – und dass ihm dort auf dem Hügel Golgota die Knochen zerschlagen.
Im (Zer-)Brechen kann also ein tieferer Sinn liegen. Wir können daran erkennen, wie alles aufeinander bezogen und angewiesen ist. Wir können spüren, dass wir Teil eines größeren Ganzen sind. Wir können erleben, wie wichtig mein Nächster und meine Nächste sind. Die einzelnen Stücke des Brotes öffnen mir schließlich die Augen: Erst im Brechen und Teilen kommen wir zum vollen Mensch-Sein.Nur so werden alle satt und so erhält unser eigenes Leben den richtigen Geschmack. Wenn wir am Gründonnerstag das Abendmahl feiern, lädt uns Jesus ein: Dass wir durch das Brotbrechen und Brotessen in Verbindung bleiben – mit ihm und mit unseren Nächsten.
Dekanatsreferent Christian Schrödl, Neumarkt/Habsberg
Die nächsten Termine
- Montag, 20. Mai
- 09.30 Uhr
- 20.00 UhrWegweisung - Stärkung - HaltVeranstalter: Pfarrei St. Johannes Neumarkt
- Samstag, 25. Mai
- 09.00 UhrKlostertag: ein spirituell-ökologisches Konzept kennenlernenOrt: Kloster Plankstetten - Gäste und TagungshausVeranstalter: Benediktinerabtei Plankstetten
- Montag, 03. Juni
- 19.00 UhrÖkumenisches FriedensgebetOrt: Pfarrheim St. Willibald WoffenbachVeranstalter: Ökumenischer Arbeitskreis Religionsfreiheit
- Donnerstag, 06. Juni
- 14.30 UhrJugendseelsorgekonferenz der Dekanate Habsberg und NeumarktOrt: Katholische Jugendstelle NeumarktVeranstalter: Katholische Jugendstelle Neumarkt
- Samstag, 08. Juni
- 09.30 Uhr
- 10.00 Uhr
- Sonntag, 09. Juni
- 15.00 Uhr"Duo Hymnus" : Sopran & OrgelOrt: Pfarrkirche St. Petrus KastlVeranstalter: Pfarrverband Illschwang-Kastl-Ursensollen
- Mittwoch, 12. Juni
- 19.00 UhrHerr lehre uns beten - Beten neu entdeckenOrt: Caritas Seniorenheim St. FranziskusVeranstalter: Pfarrei Berching
- Samstag, 15. Juni
- 10.00 Uhr
- Samstag, 22. Juni
- 09.30 Uhr
- 10.00 UhrFirmung durch Domkapitular Norbert Winner für St. Johannes NeumarktOrt: Neumarkt, St. Johannes
- Montag, 24. Juni
- 20.00 UhrWegweisung - Stärkung - HaltVeranstalter: Pfarrei St. Johannes Neumarkt
- Samstag, 29. Juni
- 09.30 Uhr
- 10.00 Uhr
- 18.30 UhrFesttag "Heilige Peter und Paul" - Stadtkirchen-GottesdienstOrt: Pfarrkirche St. Martin PöllingVeranstalter: Katholische Kirche Neumarkt - Projektbüro "Stadtkirchenkonzept Neumarkt"