"Auf Mutmacher hören": Geistlicher Impuls zum Tag

Neumarkt (dbnm) - Der Religionspädagoge Stephan Götz ist seit 2014 Jugendreferent für die beiden Dekanate Neumarkt und Habsberg und engagiert sich ehrenamtlich in der Pfarrei Berngau. In seinem geistlichen Wort ermuntert er dazu, immer mehr zu "Gutmenschen" zu werden.

Frohe Menschen machen sich einen Namen

(Apg 11,19—26)

Einer der Schrifttexte vom heutigen Tag (Apg 11,19—26) beschäftigt sich mit der jungen Kirche. In Antiochia, im Süden der heutigen Türkei, war eine christliche Gemeinde entstanden, zu der sowohl Juden als auch Heiden gestoßen waren. Manche von ihnen waren vor Mobbling, "Hate Speech" und Gewalt aus Jerusalem geflohen. Dass sie immer noch Jesu Wort glauben, es mutig weitersagen – das spricht für die Qualität dieser Frohen Botschaft („Evangelium“). Die „Weltbürger“ unter den Migranten scheren sich nicht einmal um bisherige Glaubensprofilierung - sie teilen das Evangelium mit nichtjüdischen „Heiden“.

Die Urgemeinde in Jerusalem ist skeptisch. Sie tut den jüdischen Glaubensgeschwistern "in der Fremde“, nämlich in Antiochia, ihre Überzeugung kund und schickt Barnabas zur Visitation. Doch auch er klopft in der jungen Gemeinde keinem auf die Finger und lässt er sich von der erlebten Gnade begeistern. Zur Ermutigung der Gemeinde holt er sogar den in Jerusalem durchaus umstrittenen Saul (Paulus) hinzu. Die Jüngerinnen und Jünger erhalten hier schließlich erstmals ihren neuen „Namen“: Christen.

In der derzeitigen Lage ermutigt mich diese Erzählung. Könnte sie nicht Vorbild sein für unser eigenes Sprechen und Wahrnehmen? Wenn unser Fokus auf frohen Botschaften läge, dann könnte unser Alltag vielleicht so aussehen:  Gutes sagen und Positives verbreiten. Nicht im Sündenbock-Suchen oder der gefühlten Opferrolle steckenbleiben. Perspektivwechsel: Selber auf Mutmacher hören, auch wenn sie „Fremde“ sind. Uns von unorthodoxen Ideen und Gottes Geschenken überraschen lassen. So zusammen leben, dass wir Gutes ausstrahlen. Tatsächlich an das Wirken von Gottes Geist in uns glauben... So könnten wir uns vielleicht einen Namen machen als „Gutmenschen“ - für mich das Gegenteil von einem Schimpfwort.

Jugendreferent Stephan Götz, Neumarkt

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